Kleines Bad einrichten – du möchtest mehr Raumgefühl, Ordnung und Stil auf wenig Quadratmetern. Genau hier setzen wir an: mit klaren Prinzipien, präzisen Maßen und unkomplizierten Updates, die sofort Wirkung zeigen.

Statt einer teuren Komplettsanierung reicht oft ein cleveres Layout, helle Flächen, eine Glas‑Walk‑In‑Dusche und gut durchdachte Stauraumlösungen. Dabei spielt das Licht die Hauptrolle – von beleuchteten Spiegeln bis zur Deckenbeleuchtung.

In diesem Leitfaden bekommst du Schritt‑für‑Schritt‑Ideen, Materialien mit ihren Vor‑ und Nachteilen sowie praktische Pflegehinweise. 

Ganz entspannt lässt sich die Planung angehen, du triffst sichere Entscheidungen und holst das Maximum aus deinem Mini‑Bad heraus.

Kleines Badezimmer einrichten: Die 5 Grundprinzipien für Raumgefühl

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Kleine Bäder wirken sofort geräumiger, wenn ruhige Flächen, klare Sichtachsen und an der Wand hängende Elemente zum Einsatz kommen. Helle, matte Oberflächen, großzügige Spiegel und Glas statt massiver Trennwände erzeugen optische Tiefe, ohne die praktische Nutzbarkeit zu beeinträchtigen.

Ein sinnvoller Ablauf startet mit dem Grundriss, führt weiter über die Auswahl von Materialien und Beleuchtung und lässt die Accessoires erst im abschließenden Schritt hinzukommen.

Dadurch bleiben Entscheidungen konsistent und du vermeidest Fehlkäufe.

  • Helle, matte Oberflächen mit hohem LRV streuen das Licht und mildern Blendungen.
  • Großformatige Fliesen, etwa 60 × 120 cm, mit schmalen 2–3 mm Fugen geben dem Raum eine ruhige Optik.
  • Wandhängende Möbel und WC lassen den Boden frei und wirken leichter.
  • Ein großer Spiegel, dessen Breite etwa dem Waschtisch plus 5–10 cm pro Seite entspricht, verdoppelt die Tiefe.
  • Glasabtrennungen, klar oder leicht satiniert;
  • Metallprofile möglichst schlank halten.

  • Fehler vermeiden: Übermäßige Muster in engen Bereichen, dunkle Decke, stark glänzende Flächen in Blickhöhe, ein Überfluss an kleinen Deko‑Elementen.

Grundriss & Bewegungsflächen: Zonen clever planen

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Gliedere das Bad in drei Bereiche – Waschen, Duschen/Baden und WC. Plane rund 60–75 cm Bewegungsfläche vor den Sanitärobjekten ein. Schiebetüren benötigen weniger Schwenkfläche und machen den Durchgang flüssiger.

Setze Sichtachsen in den Vordergrund: Vom Eingangsbereich aus sollten helle Elemente wie Spiegel, Glasflächen oder eine freundliche Wandfarbe sofort ins Blickfeld rücken, nicht die dichtesten Stellen. Das lässt den Raum größer und offener wirken.

  • Waschplatz: Die Oberkante des Waschtisches sollte zwischen 85 und 90 cm liegen, mit mindestens 60 cm freier Tiefe davor.
  • Duschfläche: Idealerweise 90 × 90 cm, alternativ 80 × 100 cm.
  • Im Rechteckbereich.
  • WC: Sitzhöhe 42–48 cm, je 20 cm Freiraum zu beiden Seiten und 60–75 cm davor.
  • Türen: lichte Breite 80–90 cm; eine Schiebetür spart bis zu 0,8 m² Schwenkfläche.
  • Vermeiden: Engstellen unter 60 cm, Türen, die vor Sanitärobjekten aufschlagen, blockierte Sichtachsen sowie harte Kanten in Hüfthöhe.
  • Farben, Fliesen und Fugen – Ruhe durch große Formate

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    Wenn man großformatige, matte Fliesen wählt, reduziert sich die Fugenmenge deutlich und das Raumgefühl wird sofort großzügiger. Helle Farbtöne an Wand und Boden reflektieren das Licht, während ein leicht dunklerer Boden für zusätzlichen Halt sorgt. Stimmen die Fugenfarbe und der Fliesenton überein, wirkt das Ganze besonders beruhigend.

    Setzt man 60 × 120 cm‑Fliesen im Drittelverband, lässt sich das Entstehen von Überzähnen geschickt vermeiden. Eine Fugenbreite von zwei bis drei Millimetern ist ideal; Silikonfugen sollten nur dort verwendet werden, wo Bewegungen auftreten. So bleibt das Bild klar, sauber und leicht zu pflegen.

    • Wände: matte Fliesen mit geringer Reliefstruktur für bessere
  • Leicht zu reinigen.
  • Boden: Rutschhemmung nach Klasse R10–R11; Ton‑in‑Ton‑Gestaltung zur Wand geplant.
  • Fugen: farblich abgestimmt, in Nasszonen imprägnierbar.
  • Deckenschnitt: feine Abschlussprofile, die keine optische Zäsur erzeugen.
  • Fehler vermeiden: starke Kontrastfugen, kleinteilige Mosaike an allen Wänden, durchgängiger Hochglanz und unruhige Verlegebilder.
  • Walk-in-Dusche im Mini-Bad: Glas, Rinne, Gefälle

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    Eine ebenerdige Walk‑in‑Dusche lässt den Raum größer erscheinen. Plane ein leichtes Gefälle von etwa 2 % zur Rinne, wähle eine Glasstärke von 8–10 mm und halte die Beschläge auf ein Minimum. Eine feste Glaswand von 30–40 cm plus einer Öffnung reicht meist aus, um Spritzwasser wirksam vom Hauptbereich fernzuhalten.

    Setze auf eine schmale, entlanglaufende Rinne an der Wand oder am Eingang. Dadurch sparst du Aufbauhöhe und erzielst ein ruhiges Fugenbild.

    • Duschfläche: 90 × 90 cm – ideal; 80 × 100 cm – gut; 80 × 80 cm – minimal.

    Glas: klar bis leicht satiniert, schlanke Randprofile, Silikonfuge makellos.

  • Nischen: mit einer Tiefe von 10–12 cm, einer Breite von 30–40 cm und einer Höhe von 100–120 cm.
  • Armatur: der Thermostat liegt bündig, die Brausestange ist seitlich des Hauptspritzbereichs angeordnet.
  • Fehler vermeiden: zu kleine Glaswand, falsches Gefälle, rutschige Oberflächen ohne Matte, zu tiefe Schwellen.
  • Waschtisch & Unterschrank: Schlank, schwebend, mit Auszügen

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    Ein wandhängender Waschtisch mit Vollauszügen nutzt die Tiefe effizient. Für schmale Räume empfiehlt sich eine Tiefe von 36–45 cm, die Breite sollte mindestens 60 cm betragen, idealerweise 80–100 cm. Mineralguss ist leicht zu reinigen, Keramik hingegen besonders kratzbeständig.

    Die Oberkante liegt am besten zwischen 85 und 90 cm. Ein Siphon im Möbelstil oder ein verdeckter Geruchsverschluss lässt sich gut integrieren. Grifflose Fronten mit Push‑to‑open wirken besonders ruhig, und ein Soft‑Close‑Mechanismus verhindert klappernde Geräusche.

    • Höhe: Waschtisch etwa 85–90 cm, die Armaturhöhe passend zur Beckenhöhe wählen.
    • Stauraum: 2 Vollauszüge, obere Ebene für tägliche
  • Pflegeartikel.
  • Spritzschutz: 15–20 cm Fliesen nach oben führen oder die Wand versiegeln.
  • Zusatz: seitlich angebrachter Handtuchhaken, optimal in 90–110 cm Höhe.
  • Fehler vermeiden: ein zu niedriger Korpus blockiert den Laufweg, ein zu flaches Becken spritzt, fehlender Spritzschutz sowie grelle Hochglanzfronten können das Gesamtbild stören.
  • WC & Vorwandinstallation: Wandhängende Lösung spart optisch Platz

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    Ein wandhängendes WC mit verdecktem Spülkasten wirkt nicht nur leichter, sondern lässt sich auch wesentlich einfacher reinigen. Plane hierfür eine Vorwandtiefe von etwa 12–20 cm und eine Sitzhöhe von 42–48 cm. Setze auf eine Soft‑Close‑Spülkastenbrille und wähle eine Keramikform, die besonders pflegeleicht ist.

    Die Betätigungstaste kann gleichzeitig als dezentes Designelement dienen. Oberhalb des Vorwands entsteht so wertvoller Platz für schmale Regale oder Deko‑Objekte, etwa 10–15 cm tief.

    • Abstände: seitlich jeweils mindestens 20 cm, davor ein freier Bereich von 60–75 cm.
    • Vorwand:

    Die empfohlene Ablagehöhe liegt zwischen 100 und 110 cm, die Kanten sind freundlich abgerundet.

  • Akustik: Zwischen Keramik und Wand empfiehlt sich eine schallabsorbierende Dämmmatte, um das Geräuschniveau zu senken.
  • Hygiene: Wandbündige Rosetten und Schrauben, die sich leicht erreichen lassen, sorgen für ein sauberes Gesamtbild.
  • Fehler vermeiden: zu geringe Spülkastentiefe, harte Kanten in Hüfthöhe, fehlender Spritzschutz hinter dem WC und eine zu dunkle Nische ohne ausreichende Beleuchtung.
  • Spiegel, Spiegelschrank & Nischen – Tiefe schaffen

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    Ein ausgesprochen breiter Spiegel lässt den Raum optisch weiten. Kombiniert man ihn mit einem Spiegelschrank, entsteht zugleich praktischer Stauraum für Alltagsgegenstände. Die Unterkante liegt üblicherweise zwischen 110 cm und 120 cm, die Oberkante zwischen 200 cm und 210 cm – die genauen Maße richten sich nach individueller Körpergröße und Deckenhöhe.

    Für die Beleuchtung empfiehlt sich ein sanftes, blendfreies Licht, das seitlich oder von oben einfällt. Eine Anti‑Beschlag‑Funktion sorgt nach dem Duschen für klare Sicht und steigert den Komfort.

    • Breite:

    Spiegelbreite lässt sich in etwa abschätzen, indem man zur Breite des Waschtisches pro Seite ein Stück von 5 bis 10 cm hinzurechnet.

  • Spiegelschrank: Die Einbautiefe empfiehlt sich zwischen 12 cm und 16 cm, wobei die Türen ohne Griffe – für ein besonders minimalistisches Erscheinungsbild – gewählt werden sollten.
  • Nische: Direkt neben dem Spiegel sollte eine Tiefe von 10–12 cm ausreichen, um Parfüm, Seife oder andere Kleinigkeiten elegant zu verbergen.
  • Beleuchtung: Am Spiegel strebt man idealerweise 700 bis 1 000 lx an; ein Farbwiedergabeindex (CRI) von mindestens 90 sorgt dabei für naturgetreue Farbwiedergabe.
  • Fehler, die man vermeiden sollte: ein zu schmaler Spiegel, punktuelle Blendungen, sichtbare Kabel (die das Gesamtbild stören) und Kanten, die nicht fachmännisch versiegelt sind.
  • Beleuchtung im Bad: Layering, IP-Schutz & Schalterpositionen

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    Ein Beleuchtungskonzept mit drei Schichten empfiehlt sich: ein Basislicht von 300–500 lx, ein Spiegel‑ bzw. Arbeitslicht mit 700–1000 lx und einem CRI von mindestens 90, ergänzt durch ein Akzentlicht für besondere Effekte. In Feuchträumen ist der passende IP‑Schutz zu berücksichtigen – IP44 in Zone 2 und IP65 in Dusche bzw. Zone 1.

    Schalter gehören außerhalb der Nasszonen und sollten in einer Höhe von etwa 105–115 cm angebracht werden.

    Dimmer verleihen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und erzeugen zugleich ein sanftes Abendambiente.

    • Allgemein: Deckenpaneele oder breitstrahlende Downlights bieten ein großzügiges Lichtfeld.
    • Spiegel: Vertikal positionierte Leuchten links und rechts, blendfrei, mit einer Farbtemperatur von 3000–3500 K, setzen den Spiegel gekonnt in Szene.
    • Akzent: LED‑Streifen, geschickt in Nischen oder unter dem Waschtisch versteckt, erzeugen subtile Lichtakzente.
    • Elektrik: FI/LS‑Schutz und feuchtraumgeeignete Unterputzdosen gehören zum Pflichtrepertoire.
    • Fehler vermeiden: Der ausschließliche Einsatz einer einzigen Deckenleuchte, die Wahl von kaltem Blau‑Weiß, das Ignorieren von IP‑Schutzklassen sowie sichtbar platzierte Netzteile sollten vermieden werden.

    Türen & Trennungen: Schiebetür, Glas & Sichtachsen

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    Eine Schiebetür kann im kompakten Badezimmer Kollisionen ausschließen – gerade bei begrenztem Platzangebot. Dabei lässt sich zwischen einer wandlaufenden Variante und einer in die Wand integrierten Lösung entscheiden. Mattiertes Glas lässt Tageslicht in fensterlose Räume fließen, während es gleichzeitig die gewünschte Privatsphäre bewahrt.

    Massive Trennwände zwischen Dusche und WC sollten nach Möglichkeit vermieden werden; stattdessen bieten Glaswände oder halbhohe Trennungen mit Oberlicht eine offene Raumaufteilung, die das Gesamtbild nicht zerschnürt.

    • Türbreite: idealerweise 80–90 cm; ein Soft‑Close‑Mechanismus erhöht den Bedienkomfort.
    • Glas: satiniert für Sichtschutz und mit klaren Kanten für ein luftiges Erscheinungsbild.
    • Oberlicht: fest verglast, um zusätzliches Tageslicht in den Raum zu leiten.
    • Griffe: nahtlos bündig, ohne hervorstehende Kanten.
  • Im Laufweg.
  • Fehler, die vermieden werden sollten: Türanschlag am Sanitärobjekt, schwergängige Laufschienen, zu dunkle Trennwände, fehlende Dichtung gegen Feuchtigkeit.
  • Stauraum‑Ideen: Vertikal denken, Nischen nutzen

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    Ein clever genutztes Höhenmaß: Hochschränke mit einer Tiefe von 30–35 cm wirken dabei besonders schlank, bieten aber gleichzeitig erstaunlich viel Stauraum. Nischen, die in Vorwänden, über dem WC oder in der Dusche entstehen, schaffen Ordnung, ohne den Raum zu überladen.

    Offen und geschlossen kombinieren: Offene Fächer präsentieren schöne Textilien, geschlossene Bereiche verbergen Vorräte. Körbe und Einsätze geben den Auszügen Struktur und steigern deren Effizienz.

    • Hochschrank: 160–200 cm hoch, 30–35 cm tief, wahlweise mit Tip‑On‑Mechanik oder Griffmulde.
    • Nischen: 10–15 cm tief, optional mit LED‑Strip, Kantenabschluss mit Fliesenprofil.
    • Auszüge:

    Verschiedene Aufsätze für Rasierer, Bürsten und das Erste‑Hilfeset.

  • Hinter der Tür lässt sich eine Hakenleiste in einer Höhe von 170–180 cm anbringen.
  • Fehler vermeiden: zu tiefe Schränke mit einer Tiefe von über 40 cm, fehlende Belüftung, offene Regale ohne Ordnungssystem und wackelige Standregale.
  • Materialkunde – ein Überblick über Holz, Stein, Mikrozement & Co.

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    Holz verleiht eine wohltuende Wärme, braucht jedoch einen schützenden Anstrich: Geölte Eiche ist robust und lässt sich im Schadensfall leicht ausbessern. HPL und Kompaktplatten trotzen Feuchtigkeit besonders gut. Naturstein strahlt Eleganz aus, sollte aber regelmäßig imprägniert werden.

    Mikrozement und fugenarme Putze schaffen ruhige, einheitliche Flächen. Achte auf rutschhemmende Oberflächen im Duschbereich und plane regelmäßige Pflegeintervalle ein.

    • Eiche: warm, langlebig; Pflege mit Hartwachsöl, anschließend mit Wasser abwischen.
    • HPL/Kompaktplatte: äußerst beständig, pflegeleicht, kühle Haptik.
    • Naturstein: individuelle Maserung, Imprägnierung ein‑ bis zweimal jährlich.
    • Mikrozement: fugenarm, versiegeln, Punktbelastungen vermeiden.
    • Fehler vermeiden: unbehandeltes

    Holz, das ständig im Spritzwasser liegt, säurehaltige Reiniger, die auf Naturstein angewendet werden, zu glatte Beschichtungen in der Dusche und fehlende Kantenversiegelung.

    Textilien & Accessoires: Farbe dosieren, Muster lenken

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    Setze ein bis zwei Akzentfarben bei Handtüchern und Badematte ein, während der Rest des Badezimmers in dezenten, neutralen Tönen bleibt. Kleine Muster können als gezielte Blickfang‑Akzente wirken – etwa am Duschvorleger.

    Accessoires sollten vor allem funktional sein: Statt großer Ständer lieber Haken verwenden, schmale Körbe anstelle von sperrigen Boxen wählen, damit der Grundriss klar und offen bleibt.

    • Farbgestaltung nach der 70/20/10‑Regel – 70 % neutrale Basis, 20 % sekundäre Nuance, 10 % Akzent.
    • Handtuchhaken in einer Höhe von 170–180 cm, ideal neben Dusche oder Waschtisch.
    • Badteppich: rutschhemmend, schnell trocknend und maschinenwaschbar.

    Seifenspender: nachfüllbar, lässt sich elegant in einer Nische oder auf einer kleinen Ablage platzieren.

  • Fehler vermeiden: ein zu buntes Farbschema, massige Ständer, feuchte Baumwollmatten ohne Möglichkeit zur Trocknung, Dekorationsobjekte ohne funktionalen Zweck.
  • Lüftung & Feuchteschutz: Schimmel vorbeugen

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    Eine ausreichende Belüftung ist ein Muss. In fensterlosen Bädern zeigt sich ein Ventilator mit Nachlauffunktion (15–30 Minuten) als hilfreicher Begleiter, der die Oberflächen nach dem Duschen trocken hält. Das restliche Wasser sollte anschließend mit einem Abzieher abgewickelt werden, besonders an Glas und Fliesen.

    Silikonfugen regelmäßig pflegen, die Fugen sauber halten und die Ecken im Blick behalten.

    So erhöhst du die Lebensdauer von Materialien und vermeidest gleichzeitig unangenehme Gerüche.

    • Ventilator: Luftstrom dem Raumvolumen angepasst, leise (≤30 dB) und mit Nachlauffunktion.
    • Lüften: 2–3 × täglich stoßlüften, dabei einen Türspalt für Querlüftung offen lassen.
    • Trocknung: Handtücher an Haken oder Heizkörper hängen, Duschablauf mit mindestens 2 % Gefälle versehen.
    • Pflege: Fugenreiniger pH‑neutral verwenden, Silikon kontrollieren und bei Bedarf erneuern.
    • Fehler vermeiden: Fenster nicht dauerhaft gekippt lassen, nasse Textilien nicht in Ecken lagern, aggressive Reiniger meiden, Nachlauf nicht vergessen.

    Sicherheit & Ergonomie: Höhen, Greifen, Rutschschutz

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    Alle Bauteile sollten so gestaltet sein, dass sie leicht zu erfassen und unfallfrei sind. Im Duschbereich ist die Verwendung rutschhemmender Oberflächen nach den Klassen R10 – R11 vorgeschrieben, ergänzt durch rutschfeste Badematten. Kanten, besonders in Hüfthöhe, müssen abgerundet sein.

    Griffe, Haken und Nischen sind im Abstand von etwa 90 bis 120 cm vom Fußboden anzubringen.

    So lässt du alles mühelos erreichen, ganz ohne dich zu bücken oder zu strecken.

    • Höhen: Waschtisch optimal bei 85–90 cm, Handtücher bei 110–120 cm, Spiegel bequem in 200–210 cm Höhe.
    • Kanten: Profile sanft abrunden, Glas mit polierten Kanten versehen.
    • Rutschschutz: strukturierte Fliesen wählen, Duschmatten nur mit Abzug einsetzen.
    • Greifzonen: Ablagen zwischen 90 cm und 120 cm anordnen, selten genutzte Gegenstände etwas höher lagern.
    • Fehler vermeiden: scharfe Kanten, rutschige Hochglanzböden, Haken zu hoch oder zu niedrig anbringen und zu kleine Griffflächen vermeiden.

    Reinigung & Pflege: So bleibt dein Mini‑Bad lange schön

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    Regelmäßige, aber kurze Pflegeroutinen lohnen sich auf Dauer. Setze pH‑neutrale Reiniger für Keramik und Fliesen ein und greife bei Naturstein ausschließlich zu sanften Mitteln. Holzflächen sollten trocken gehalten und gelegentlich mit einem Pfleg‑Öl aufgefrischt werden.

    Glas nach jedem Duschgang abziehen und die Armaturen anschließend trocken wischen – so verhinderst du Kalkflecken und verlängerst die Lebensdauer von Dichtungen und Oberflächen.

    • Fliesen: pH‑neutral reinigen, Fugen bei Bedarf imprägnieren.
    • Glas:
    • Abzieher und Mikrofasertuch – damit lässt sich die Anti‑Spot‑Beschichtung spielend pflegen.
    • Holz: Im Abstand von sechs bis zwölf Monaten nachölen; stehende Nässe sofort mit einem Tuch entfernen.
    • Armaturen: Nur ein weiches Tuch benutzen, keine scheuernden Reinigungsmittel.
    • Fehler, die man vermeiden sollte: Essig auf Naturstein, Chlor auf Silikon, raue Schwämme und stehendes Wasser in Nischen.

    Budget & Prioritäten: Was im kleinen Bad wirklich lohnenswert ist

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    Lege das Budget dort an, wo Ästhetik und Alltag aufeinandertreffen – etwa bei einer Glasdusche, einer durchdachten Beleuchtung, Armaturen von Premiumqualität und einem passgenauen Waschtisch. Am stärksten prägt das Raumgefühl das Zusammenspiel von Boden und Spiegel.

    Bei Dekoration, aufwändigen Mustern und selten genutzten Extras kann dagegen gespart werden.

    Eine gut strukturierte Prioritätenliste schützt vor Kostenfallen und hält den roten Faden fest im Blick.

    • High‑Impact: großzügige Walk‑in‑Dusche, ein imposanter Spiegel, LED‑Licht mit Dimmer‑Steuerung.
    • Solide Basis: strapazierfähige Fliesen, effektive Lüftung, wandhängende Möbel.
    • Optional: gezielte Nischenbeleuchtung, farbige Akzente über Textilien.
    • DIY‑tauglich: Hakenleisten anbringen, Silikon erneuern, Zubehör montieren.
    • Fehler vermeiden: Budget ohne Puffer (<10 %), wild gemischte Stile, zu viele Sonderlösungen, fehlende Reihenfolge bei der Umsetzung.

    Ein kleines Bad einzurichten bedeutet, klare Zonen zu definieren, ruhige Flächen zu schaffen, gutes Licht zu integrieren und den Stauraum nach oben zu verlagern.

    Mit wenigen, gut durchdachten Entscheidungen lässt sich das Raumgefühl sofort vergrößern. Beginne beim Grundriss, wähle die Materialien gezielt aus und setze auf eine begehbare Dusche, eine exakt abgestimmte Spiegelbeleuchtung sowie schlanke, an der Wand hängende Möbel.

    Als nächste Schritte: 1) Vermesse sämtliche Fixpunkte und Bewegungsflächen mit höchster Genauigkeit. 2) Entscheide dich für eine helle, matte Farbpalette, die nicht mehr als zwei Akzentfarben umfasst. 3) Plane frühzeitig mehrschichtige Lichtkonzepte und den IP‑Schutz – so bleibt das Gesamtkonzept stimmig und sicher.

    FAQ

    • Wie groß sollte eine Dusche im kleinen Bad sein?

      Mindestens 80 × 80 cm reichen aus, doch für etwas mehr Komfort sind 90 × 90 cm oder 80 × 100 cm zu empfehlen. Eine Walk‑in‑Lösung aus Glas lässt das Bad sofort geräumiger wirken.

    • Matte oder glänzende Fliesen im Mini‑Bad?

      Matte, helle Fliesen erzeugen ein ruhiges Ambiente und streuen das Licht blendfrei. Glänzende Fliesen können gezielt als Akzent eingesetzt werden – jedoch sparsam und wohlüberlegt.

    • Welche Lichtfarbe ist ideal am Spiegel?

      Warmweiß im Bereich von 3000–3500 K mit einem CRI von mindestens 90 liefert die besten Ergebnisse. Seitlich angebrachte, vertikal ausgerichtete Leuchten vermeiden Blendungen und geben Hauttöne naturgetreu wieder.

    • Geht Holz?

    • Im Bad?

      Ja, das lässt sich umsetzen – am besten mit einer schützenden Beschichtung, etwa geölter Eiche oder HPL/Kompaktplatte. Stehendes Wasser vermeiden und regelmäßig pflegen.

    • Wie verhindere ich Schimmel?

      Gründlich lüften, Ventilator mit Nachlauf laufen lassen, nach dem Duschen die Flächen abwischen und die Fugen sauber halten.

    • Wandhängend oder bodenstehend?

      Wandhängende Installation wirkt leichter, erleichtert das Sauberhalten und lässt den Boden frei durchlaufen – besonders praktisch in kleinen Bädern.

    • Brauche ich wirklich großformatige Fliesen?

      Großformatige Fliesen glätten das Fugenbild und lassen den Raum größer erscheinen. Auf rutschhemmende Oberflächen im Nassbereich achten.

    • Spiegelschrank oder flacher Spiegel?

      Ein Spiegelschrank kombiniert Spiegeloberfläche mit praktischem Stauraum, während ein flacher Spiegel das visuelle Raumgefühl enorm vergrößert – die Entscheidung hängt von den konkreten Bedürfnissen ab.

    • Welche Türlösung spart Platz?

      Schiebetüren benötigen keine Schwenkfläche, reduzieren das Risiko von Zusammenstößen und lassen dank mattiertem Glas ein sanftes, diffuses Licht in den Raum.

    • Was ist bei IP-Schutz zu beachten?

      In der Duschzone (Zone 1) ist Schutzart IP65 zwingend, in Zone 2 genügt IP44; Leuchten sollten normgerecht montiert und Schalter stets außerhalb der feuchten Bereiche angebracht werden.

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